Ivan Illich

amerikanisch-österreichischer kath. Theologe, Kulturphilosoph und Autor; 1961 Gründer des New Yorker "Center of Intercultural Formation" (daraus entwickelte sich das "Centro intercultural de documentación" in Cuernavaca/Mexiko); Veröffentl. u. a.: "Die Nemesis der Medizin. Von den Grenzen des Gesundheitswesens", "Entschulung der Gesellschaft", "Genus - zu einer historischen Kritik der Gleichheit"

* 4. September 1926 Wien

† 2. Dezember 2002 Bremen (Deutschland)

Herkunft

Ivan Illich (auch Ilic geschrieben), kath., war der Sohn eines katholischen Gutsbesitzers und Zivilingenieurs kroatischer Abstammung. Seine jüdische Mutter, die evangelisch getauft war, hatte spanische und amerikanische Vorfahren.

Ausbildung

I. besuchte 1936-1941 das Piaristengymnasium in Wien, das der Hochbegabte wegen der NS-Rassengesetze vorzeitig verlassen musste. 1942 machte er am Liceo Scientifico Leonardo da Vinci in Florenz mit Auszeichnung Abitur und studierte dann Geschichte, Kristallographie, Psychologie und Kunstgeschichte in Florenz. 1943 wechselte er an die Gregoriana nach Rom, um sich auf die Priesterlaufbahn vorzubereiten. Er studierte dort Geschichte, Philosophie und Theologie, wurde 1950 zum Priester geweiht und promovierte 1951 mit einer Arbeit über Arnold Joseph Toynbee in Salzburg zum Dr. phil. Der polyglotte, sechs Sprachen fließend beherrschende I. war für den diplomatischen Dienst des Vatikan vorgesehen, bat aber 1951 nach der Priesterweihe um die ...